Mutter, die die Wunde auf dem Knie ihrer kleinen Tochter verarztet

Tipps für die kleine Reiseapotheke

Es gibt kaum einen ungünstigeren Zeitpunkt krank zu werden, wie im Urlaub. Doch leider scheint es so, als würden sich die Krankheitserreger genau die Urlaubszeit aussuchen um zuzuschlagen. Gerade Kinder erwischt es hier sehr schnell. Für solche Fälle ist es gut, ein bisschen vorzusorgen und ein paar wichtige Medikamente mitzunehmen. Eine Familien-Reiseapotheke muss nicht unbedingt viel Platz wegnehmen, ist aber im Ernstfall sehr praktisch, denn wer möchte schon mit Durchfall am Strand oder mit Fieber im Hotelzimmer liegen, während der Rest der Familie sich amüsiert?

Wie groß sollte die Reiseapotheke sein?
Hier gilt der Grundsatz: So viel wie nötig, so wenig wie möglich mitnehmen. Ihr wollt ja schließlich nicht den ganzen Koffer mit Medikamenten und Verbandszeug füllen. Je nachdem wohin eure Reise geht, gibt es sowieso die meisten Dinge vor Ort zu kaufen. Allerdings ist eine gewisse Grundausstattung wichtig, falls im Ernstfall mal keine Apotheke in der Nähe sein sollte. Hier liegt es an euch abzuschätzen, wie schnell und oft eure Kinder krank werden, ob sie zu Nahrungsunverträglichkeiten neigen oder sich häufig mal die Knie aufschürfen. Eure Kinder sind wild auf Abenteuerspielplätze und toben gerne herum? Dann lieber viel Verbandszeug mitnehmen! Sind eure Kinder jedoch ruhig und gerne in eurer Nähe, dann könnt ihr den Platz anderweitig verwenden.
 

Impfpass und wichtige Medikamente
Der aktuelle Impfpass jedes Familienmitglieds sollte unbedingt auf die Reise mit. Sollte zum Beispiel jemand von einem Straßenhund gebissen werden, ist es wichtig zu wissen, ob ihr gegen Tetanus geimpft seid. Wenn ihr eine größere Reise unternehmen wollt, ist es ratsam vorher zum Arzt eures Vertrauens zu gehen. Er kann euch verraten unter welchem Namen ihr im Urlaubsland eventuell notwendige Ersatzpräparate für Dauermedikamente bekommt.

Bei Reisen in tropische Gebiete ist besondere Vorsicht geboten, da hier die Hygienestandards bei Weitem nicht so hoch sind wie in Mitteleuropa. Da solltet ihr euch auf jeden Fall über die Impfvorschriften informieren!
 

Gegen äußere Verletzungen
Gerade Kinder schürfen sich mal gerne die Knie oder Ellenbogen auf oder schneiden sich an scharfen Gegenständen. Auch ein Splitter steckt schnell mal unter der Haut. Um auf diese Fälle vorbereitet zu sein, sollten folgende Dinge mit in den Koffer:

  • Mullbinden, sterile Kompressen, Einweghandschuhe
  • Desinfektionsspray: Hier gibt es welche speziell für Kinder die sie gut vertragen und die nicht brennen
  • Pinzette und Nagelschere
  • Pflaster: Normale für euch, Wasserfeste, wenn es ins Meer geht und bunte Tröster für die Kleinen. Und falls ihr viel zu Fuß unterwegs seid, ist es immer gut ein Blasenpflaster dabei zu haben.
  • Wund- und Heilsalbe gegen kleine Verletzungen und Schürfwunden
  • Augentropfen gegen gereizte Augen und Bindehautentzündung

Natürlich gilt hier, wie oben schon gesagt: Ihr kennt eure Kinder am besten und könnt selbst einschätzen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass es sich äußerlich verletzt. Wieviel Verbandszeug ihr dann tatsächlich mitnimmt richtet sich ganz danach.
 

Gegen Erkältungen und Unwohlsein
Gerade Erwachsene, deren Immunsystem in der Arbeitszeit auf Hochtouren arbeitet, werden im Urlaub schnell von leichten Erkältungen befallen. Aber auch Kinder fangen sich aufgrund ihres noch nicht voll entwickeltem Immunsystem schnell eine Erkältung ein. So etwas ist unangenehm und will keiner haben, aber falls doch können euch diese Dinge schnell weiterhelfen:

  • Salzwasser Nasenspray und abschwellendes Nasenspray für Kinder. Wenn euer Kind zu Ohrenschmerzen neigt, solltet ihr letzteres vor allem im Flugzeug dabeihaben.
  • Lutschtabletten gegen Halsschmerzen
  • Hustensaft/-tee
  • Propolis Tinktur (gewonnen aus dem Schutzharz der Honigbienen) hilft gegen Erkältungen, Entzündungen, Bauchweh und Herpes
  • Für Erwachsene gegen Fieber Paracetamol-Tabletten kaufen. Für Kinder jedoch lieber Zäpfchen oder Saft mit demselben Wirkstoff kaufen. Auch gegen Schmerzen hilft der Wirkstoff.
  • Ein Fieberthermometer sollte auch unbedingt mit. Aber ein digitales, keines mit Quecksilber, da ihr dieses nicht mitnehmen dürft ins Flugzeug.
  • In Ländern mit schlechter Ärzteversorgung solltet ihr ein Breitband-Antibiotikum, das vom Arzt bzw. Kinderarzt verschrieben wurde, mitnehmen. 
     

Bei Durchfall/Erbrechen
Von diesen beiden unangenehmen Krankheiten werden meist Kinder befallen und können für sie aufgrund des hohen Wasserverlusts sogar Lebensgefährlich sein. Packt am besten Medikamente gegen Reiseübelkeit ein – Durchfalltabletten und Elektrolytlösungen sollten ebenfalls mit.
 

Für den Schutz der Haut
Da gerade Kinder eine relativ empfindliche Haut haben, empfiehlt es sich eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor mitzunehmen. Mindestens 30, doch am besten 50 sollten es sein. Sollte es doch mal zu einem Sonnenbrand kommen, so ist es gut ein beruhigendes Spray mit Panthenol dabei zu haben.

Gegen allergische Reaktionen helfen Antihistaminika und auch Salben mit einem bestimmten Wirkstoff. Mückenstichheiler, Zeckenpinzette oder eine Zeckenkarte sollten ebenfalls nicht fehlen. Ein Insektenschutzpräperat beugt solche Fälle vor.

Achtung, Hitze!

Wenn ihr in heiße Länder fahrt, solltet ihr bedenken, dass viele Medikamente nicht Hitzebeständig sind. Daher gehört die Reiseapotheke immer an einen kühlen Ort. Nehmt sie lieber mit ins klimatisierte Hotelzimmer, anstatt sie im geparkten Auto in der prallen Sonne stehen zu lassen. Empfindliche Packungen könnt ihr in Alufolie einwickeln

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